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Arteriosklerose

Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)

Die Arteriosklerose, die auch Gefäßverkalkung genannt wird, ist die häufigste Ursache von Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland.

Sie ist eine Veränderung der Blutgefäße, die sich langsam über Jahre entwickelt. An den Gefäßwänden kommt es zu Ablagerungen verschiedener Substanzen, darunter auch Cholesterin. Diese Ablagerungen, „Plaques“ genannt, schädigen die Gefäßwand, besonders die Wände der Arterien, in denen das sauerstoffreiche Blut vom Herzen zu den einzelnen Organen fließt. Bestimmte Vorgänge bewirken im Laufe der Zeit, dass die ursprünglich elastischen Arterien verhärten und somit „verkalken“.

Dies führt dazu, dass das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße fließen und die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann. Das betroffene Organ funktioniert dann nicht mehr. Die Folgen können unter Umständen lebensbedrohlich sein, abhängig davon, wie lebenswichtig das betroffene Organ ist. Die „Plaques“ können auch aufbrechen und die Teile können ein Gefäß ganz oder teilweise verschließen. Dies kann zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen.

Die Arteriosklerose ist aber auch ein natürlicher Alterungsprozess. Die Entstehung der krankhaften Form wird durch mehrere Risikofaktoren beeinflusst:

- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie)
- Rauchen
- familiäre Vorbelastung
- hohes Alter
- männliches Geschlecht
- Übergewicht
- Stress
- Bewegungsmangel
- übermäßiger Alkoholgenuss
- Lipoprotein (a)-Erhöhung
- erhöhte Werte der Aminosäure Homocystein


Symptome einer Arteriosklerose:

Abhängig davon, an welchen Gefäßen die Veränderungen auftreten, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen:

Im Gehirn möglicherweise zu einem Schlaganfall (Apoplex). Die Folge eines Schlaganfalls kann unter anderem von Sprachstörungen bis zur halbseitigen Lähmung des Betroffenen führen.

Am Herzen kommt es zur sogenannten Herzenge (Angina pectoris) bis hin zu Herzinfarkt oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).

Arteriosklerose in den Nierengefäßen verursacht meistens zu hohen Blutdruck mit all seinen Symptomen bis hin zu Nierenversagen.

Arterienverkalkung in den Beinen verursacht Schmerzen, zu Beginn nur in Verbindung mit größeren Belastungen, später auch beim Gehen von kurzen Strecken (Claudicatio intermittens bzw. "Raucherbein" oder "Schaufensterkrankheit").

Arterienverkalkung in den Beckenarterien kann bei Männern unter Umständen eine Impotenz bewirken.


Wie wird eine Arteriosklerose festgestellt?

Die Krankengeschichte (Anamnese) gibt erste Hinweis auf die Erkrankung und die Lokalisation der Arteriosklerose. Eine Laboruntersuchung zeigt erhöhte Cholesterinwerte oder eine Zuckerkrankheit ( Diabetes mellitus). Ein Belastungs-EKG kann Hinweise auf verengte Herzkranzgefäße geben. Die Verengung der Blutgefäße lässt sich außerdem auch mit Hilfe von Kontrastmittel und Röntgen (Angiographie, Herzkatheter) oder mit Hilfe von Ultraschall (Dopplersonographie) nachweisen.

Eine Arterienverkalkung ist nicht heilbar, sie kann aber durch Vorbeugung vermieden werden. Bislang gibt es keine Medikamente, die bereits vorhandene Verkalkungen abbauen und den starren Gefäßwänden die Elastizität zurückgeben können.

Das Fortschreiten der Arteriosklerose lässt sich aber deutlich verlangsamen, indem man die Risikofaktoren durch Änderung der Lebensweise oder medikamentös beeinflusst. Im Frühstadium sind durch cholesterinsenkende Diät und regelmäßiges körperliches Training Rückbildungen von Plaques möglich.


Was kann man selbst tun?

Die wichtigste Maßnahme ist die Vorbeugung. Daher ist die rechtzeitige Erkennung der Risikofaktoren ein wichtiger Punkt.

Nutzen Sie daher unser Angebot einer Gesundheitsuntersuchung (Check up), bei der u. a. auch das Cholesterin, der Blutzucker und der Blutdruck überprüft wird! Bei Fragen wenden Sie sich jederzeit gerne an unser Praxisteam.


Sie sollten beachten:

- stoppen Sie das Rauchen
- gesunde, gemüsereiche und fettarme Ernährung
- Gewichtsabnahme bei Übergewicht
- regelmäßige Bewegung und Ausdauersport
- medikamentöse Behandlung bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- medikamentöse Behandlung bei erhöhten Blutdruck (Hypertonie)
- Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels


Chirurgische Möglichkeiten, eine lebensbedrohliche Arterienverkalkung zu behandeln

Abhängig von der Art und vom Ausmaß der Verkalkung können folgende Verfahren zum Einsatz kommen:

Ballonerweiterung (Perkutane Transluminale Angioplastie, PTA):

Dabei wird ein kleiner Ballonkatheter durch die Blutbahn bis an die verengte Stelle geschoben und dort aufgeblasen, wodurch sich das Gefäß wieder erweitert. Bei drohendem Wiederverschluss kann ein kleines Drahtnetz (Stent) in das Gefäß eingelegt werden.


Umgehung der verstopften Blutbahn (Bypass):

Ein körpereigenes Gefäß oder eine Gefäßprothese (meist aus Gore-Tex) wird von einer freien Arterie aus an der Verkalkung vorbeigelegt und dahinter wieder an das beschädigte Gefäß angenäht.

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