Sie sind hier: Startseite » Infothek

Schilddrüse

Die Schilddrüse

Jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist von einer Störung der Schilddrüse betroffen, meist ohne es zu wissen. Liegt eine Vergrößerung des schmetterlingsförmigen Organs am Hals vor, steckt in 95 Prozent der Fälle ein Jodmangel dahinter. Diese so genannte Jodmangel-Struma, im Volksmund als Kropf bekannt, ist die häufigste Störung der Schilddrüse überhaupt. Sie sollte möglichst früh erkannt und dann mit einer Kombination aus Jod und dem Schilddrüsenhormon behandelt werden. Die frühzeitige Diagnose ist jedoch problematisch, da Patienten zunächst nichts bemerken.


Wissenswertes zur Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein relativ kleines Organ: Bei Erwachsenen ist sie normalerweise nicht größer als eine Walnuss. So lange sie gesund ist, entspricht sie in der Größe etwa den beiden Daumen-Endgliedern des betreffenden Menschen. Bei Frauen ist sie etwa 18 Gramm und bei Männern bis 25 Gramm schwer. Sie besteht aus zwei Lappen, die miteinander verbunden sind, ist dadurch geformt wie ein Schmetterling und liegt unterhalb des Kehlkopfes.

Die Schilddrüse regelt mit ihren Hormonen eine ganze Reihe von verschiedenen Vorgängen im Körper. Diese Botenstoffe bestimmen im Stoffwechsel, ob der Körper auf Hochtouren oder auf Sparflamme läuft. Fast alle wichtigen Funktionen und Organe sind auf eine gesunde Schilddrüse angewiesen:

- Energieverbrauch
- Körperwärme
- Mineralstoff- und Wasserhaushalt
- körperliche und geistige Entwicklung
- Herz und Kreislauf
- Magen und Darm
- Nerven und Muskeln
- seelisches Wohlbefinden
- sexuelle Lust
- Fruchtbarkeit
- Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln.

Sie ist sozusagen ein Mini-Organ mit maximalem Aufgabenbereich im Körper.

Ausführlichere Informationen sowie eine breite Auswahl an kostenlosen Broschüren rund um das Thema Schilddrüse finden Sie unter: www.forum-schilddruese.de.


Erkrankungen der Schilddrüse

Für die Hormonproduktion benötigt die Drüse das Spurenelement Jod in ausreichenden Mengen. Über die Ernährung gilt die Versorgung heute als weitestgehend gesichert, dies war lange Zeit nicht der Fall.

Bei zu wenig Jod reagiert die Schilddrüse: Sie wächst und vergrößert ihr Gewebe, um damit wie ein Schwamm auch das letzte bisschen Jod aus dem Blut "aufzusaugen". Natürlich klappt das nicht, wenn das Jodangebot zu gering ist, und so wächst das Organ weiter und weiter: Es bilden sich Kröpfe, auch Strumen (Einzahl: der Kropf / die Struma) genannt.

Strumen sind nicht unmittelbar erblich, treten in manchen Familien jedoch gehäuft auf. Als Ursache wird eine genetisch bedingte schlechtere Jodaufnahme vermutet.

In dem vergrößerten Organ bilden sich dann häufig weitere Gewebeveränderungen: heiße oder kalte Knoten. Solche Knoten können sich zwar auch in einer normal großen Schilddrüse bilden, sie finden sich jedoch häufiger in einer Struma. Ein Jodmangel kann also langfristig auch die Ursache für Knoten sein.

Neben den Gewebeveränderungen können auch Funktionsstörungen auftreten. Hier ist die hormonbildende Funktion der Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten. Produziert das Organ zu viele Hormone entsteht eine Überfunktion, wird dagegen zu wenig produziert spricht man von einer Unterfunktion. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen, unter anderem chronische Entzündungen der Schilddrüse.

Je nachdem, ob Knoten aktiv sind und Hormone produzieren, werden sie "kalt" oder "heiß" genannt.

- Heiße oder so genannte autonome Knoten bestehen aus überaktivem Gewebe. Das bedeutet, dass sie verstärkt Jod aufnehmen und unkontrolliert Schilddrüsenhormone bilden. Sie produzieren mehr Hormone, als der Körper benötigt, lösen also langfristig eine Schilddrüsenüberfunktion aus. Bei heißen Knoten kann man fast immer sicher sein, dass es sich um gutartige Veränderungen handelt.

- Kalte Knoten sind inaktiv: Sie nehmen kein Jod auf und produzieren keine Schilddrüsenhormone. Die allermeisten kalten Knoten sind ebenfalls gutartige Veränderungen. Nur in seltenen Fällen kann sich hinter einem kalten Knoten ein bösartiger Tumor verbergen. Ein kalter Knoten wird deshalb immer sorgfältig untersucht, und gegebenenfalls rät der Arzt zur Operation.


Warnsignale der Schilddrüse erkennen

Die Warnsignale der Schilddrüse sind für die Betroffenen zunächst oft nicht eindeutig zu erkennen. Knoten und Kropf beispielsweise, sieht man von außen nicht unbedingt. Umso wichtiger ist es daher, sich ärztlichen Rat zu suchen oder sich zumindest mit einem Apotheker Ihres Vertrauens zu beraten, wenn Sie folgende Veränderungen an sich beobachten, dass Sie:

- langsamer sprechen als sonst
- im Denken verlangsamt sind, z.B. Erklärungen weniger gut verstehen als früher
- an Gewicht zugenommen haben
- teigig oder "aufgedunsen" im Gesicht aussehen
- ständig frieren, obwohl es für andere nicht zu kalt ist
- müde sind und deutlich mehr schlafen als sonst
- über Leistungs- oder Konzentrationsabfall klagen
- unter Verstopfung, Haarausfall oder rauer Haut leiden
- sich depressiv und antriebsarm fühlen
- besonders nervös sind, evtl. auch aggressiv
- ungewollt Gewicht verloren haben
- unter Schlaflosigkeit leiden
- schwitzen, obwohl es für andere nicht zu warm ist
- abgeschlagen und erschöpft sind
- Durchfall oder Herzrasen haben

Vor einem Behandlungsbeginn muss Ihr Arzt bestimmen, welche der genannten Symptome tatsächlich auf eine Störung der Schilddrüse zurückzuführen sind. Andere Erkrankungen müssen zuvor ausgeschlossen werden. Im Anschluss an die Diagnosestellung durch Ihren Arzt steht Ihnen Ihr Apotheker mit seinem fachlichen Rat zur Seite.


Machen Sie den Schilddrüsen-Check

Schilddrüsen-Check

Nur durch eine ärztliche Untersuchung kann eine Schilddrüsenerkrankung sicher festgestellt werden. Dieser kleine Check kann Ihnen jedoch erste Hinweise auf eine mögliche Störung geben.

Test auf mögliche Hyperthyreose (Überfunktion)

Ist Ihnen häufig warm, schwitzen Sie leicht? Ja/Nein
Sind Sie nervös und unruhig, leicht reizbar? Ja/Nein
Leiden Sie unter Konzentrationsstörungen? Ja/Nein
Haben sie einen schnellen Pulsschlag oder manchmal Herzrasen? Ja/Nein
Haben Sie aus unerklärlichen Gründen an Gewicht verloren? Ja/Nein
Haben Sie häufig Stuhlgang, teilweise durchfallartig? Ja/Nein
Haben Sie Schlafstörungen? Ja/Nein
Können Sie schlecht schlucken, haben Sie ein Engegefühl im Hals? Ja/Nein

Test auf mögliche Hypothyeose (Unterfunktion)

Ist Ihnen häufig kalt, frieren Sie schnell? Ja/Nein
Sind Sie antriebslos, müde, erschöpft? Ja/Nein
Leiden Sie unter Konzentrationsstörungen? Ja/Nein
Neigen Sie zu depressiver Stimmungslage? Ja/Nein
Haben Sie aus unerklärlichen Gründen an Gewicht zugenommen? Ja/Nein
Leiden Sie unter Verstopfung? Ja/Nein
Haben Sie trockene, schuppende Haut oder stumpfe Haare? Ja/Nein
Verspüren Sie ein Kloß- oder Engegefühl im Halsbereich? Ja/Nein

Man muss nicht alle Fragen mit ja beantworten, um den Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung äußern zu können. Besonders bei älteren Menschen sind die Erscheinungen bei einer Funktionsstörung der Schilddrüse oft sehr spärlich und man sollte öfter an die Schilddrüse denken. Wenn Sie aber mehr als drei Fragen mit ja beantwortet haben, dann sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt sprechen.
Unabhängig davon sollte immer eine Schilddrüsenuntersuchung erfolgen, wenn eine Vergrößerung der Schilddrüse oder ein Knoten im Halsbereich bemerkt wird.


Fühlen Sie Ihre Schilddrüse selbst - mit dem Schlucktest

Erst wenn Knoten oder Struma größer werden, wird dies auch von außen sichtbar. Sogar wenn beispielsweise ein Knoten zu tasten ist, muss dieser nicht auffällig in Erscheinung treten. In den meisten Fällen werden Sie daher vermutlich nichts an Ihrem Hals erkennen.

Wer einen ersten Anhaltspunkt zu seiner Schilddrüsengesundheit erhalten möchte, kann einmal den Schlucktest in fünf Schritten machen. Dieser Test stammt von der Amerikanischen Gesellschaft der klinischen Endokrinologen und vermittelt ein gutes Gespür für die Lage und Größe des Organs - vor allem, wenn bereits eine vergrößerte Schilddrüse vorliegt.

Und so wird der Test durchgeführt:

1. Nehmen Sie einen Handspiegel und halten ihn so, dass Sie den Teil Ihres Halses zwischen Kehlkopf und Schlüsselbein sehen können. Die Schilddrüse sitzt unterhalb des Kehlkopfes.

2. Legen Sie den Kopf in den Nacken. Behalten Sie dabei die Stelle des Halses im Blick.

3. Nehmen Sie einen Schluck Wasser, schauen Sie weiter in den Spiegel.

4. Beobachten Sie während des Schluckens, ob unterhalb des Kehlkopfes größere oder kleine Schwellungen hervortreten. Wiederholen Sie den Test ggf. einige Male.

5. Sollten sich Schwellungen zeigen, machen Sie bitte einen Arzttermin aus. Es könnte eine vergrößerte Schilddrüse oder knotige Veränderungen vorliegen. Ein Arzt kann beurteilen, ob eine Behandlung nötig ist.


Diagnose-Methoden des Arztes

Oft werden bei Erkrankungen der Schilddrüse keine Beschwerden empfunden oder die körperlichen Anzeichen sind so allgemein, dass weder Arzt noch Patient zunächst an eine Schilddrüsen-Erkrankung denken. Dennoch sind die Folgen von Stoffwechselveränderungen durch eine Erkrankung der Schilddrüse oft weitreichend und beeinträchtigen langfristig die Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen. Spätestens wenn Sie durch den Schilddrüsen-Check, den Schlucktest und womöglich auch durch ein Gespräch mit Ihrem Apotheker den Verdacht haben, dass Sie unter einer Funktionsstörung oder Erkrankung der Schilddrüse leiden, sollten Sie sich in ärztliche Untersuchung begeben. Zur Diagnosestellung für eine Schilddrüsenerkrankung gehören verschiedene Schritte und Methoden.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn der ärztlichen Untersuchung wird im Gespräch mit dem Patienten die Krankheitsvorgeschichte geklärt (Anamnese). Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die vordere Halsregion ab, um erste Anhaltspunkte über die Größe der Schilddrüse sowie eventuelle knotige Veränderungen zu erhalten.

Sonografie

Die Ultraschalluntersuchung gibt Hinweise auf die Größe, Form und genaue Lage der Schilddrüse. Sie lässt auch Knoten oder Zysten erkennen und kann den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung lenken. Der Arzt kann hierbei Gewebeveränderungen wie eine mögliche Kropfbildung oder Knoten schmerzlos feststellen und eine Empfehlung für die nötige Weiterbehandlung geben.

Blutuntersuchung

Unabhängig von den Gewebeveränderungen kann jedoch die hormonbildende Funktion der Schilddrüse verändert sein. Anhand einer Blutuntersuchung im Labor wird deshalb festgestellt, ob die richtige Menge, zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut des Patienten zur Verfügung stehen. Dabei werden die Hormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3) gemessen. Da diese Hormone sowohl in freier Form (fT3, fT4) als auch gebunden an Trägereiweiße im Blut vorliegen, können beide Formen im Blut bestimmt werden.
Ein weiterer wichtiger Messwert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion ist das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon). Dies wird von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert und reguliert als übergeordnetes Steuer-Hormon die Funktion der Schilddrüse.
Beim Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung werden außerdem die Schilddrüsen-Antikörper im Blut bestimmt.

Szintigrafie

Insbesondere Schilddrüsen-Knoten erfordern eine Schilddrüsenszintigrafie. Die Szintigrafie zeigt die funktionelle Aktivität, so dass der Arzt erkennen kann, ob es sich um warme bzw. heiße oder kalte Knoten handelt.
Bei der Szintigrafie wird eine sehr geringe Menge einer radioaktiven Substanz eingespritzt, die kurzzeitig in der Schilddrüse gespeichert wird. Eine spezielle Kamera misst dann die Strahlung der Schilddrüse. Anhand der so gewonnenen Szintigramme erkennt der Arzt, ob die Schilddrüse die radioaktive Substanz gleichmäßig speichert oder ob stärker oder schwächer speichernde Bezirke vorliegen.

Feinnadelpunktion

Mit Hilfe der Feinnadelpunktion können verdächtige Knoten näher untersucht werden, um eine bösartige Erkrankung auszuschließen oder festzustellen. Dabei wird mit einer dünnen Nadel von außen durch die Haut in den Knoten eingestochen und dort direkt eine Gewebsprobe entnommen. Die Entnahme ist fast schmerzlos und erfolgt in aller Regel unter Ultraschallkontrolle. Die Gewebsprobe wird anschließend von einem Pathologen nach möglichen Veränderungen begutachtet.


Wichtige Vorsorge: die Tastuntersuchung

Damit die Untersuchungen der Betroffenen möglichst einfach und schnell im Praxisalltag machbar sind, beurteilt der Arzt die Schilddrüse mit der Tastuntersuchung (Palpation). Das Abtasten dauert nur wenige Minuten. Es ist schmerzlos und kostengünstig während eines Routinebesuchs durchführbar.

Was sich zunächst vielleicht altmodisch anhört, ist eine bewährte und zuverlässige Methode: Vergrößerungen sowie Knoten über einem Zentimeter Durchmesser können dabei mit großer Zuverlässigkeit entdeckt werden.

Nur ein Ultraschallgerät könnte einen noch genaueren Befund der Schilddrüse liefern, doch dies ist in den wenigsten Hausarztpraxen vorhanden. Und wenn doch, ist die Untersuchung zeitaufwändig, teuer und nicht als Vorsorge ohne konkreten Verdacht geeignet.

Sie können sich vertrauensvoll in die Hände Ihres Arztes begeben. Er wird Ihnen nichts Unangenehmes zufügen. Bei der Untersuchung der Schilddrüse tastet der Arzt Ihre untere Halsregion mit den Fingerkuppen ab. Hier unterhalb des Kehlkopfs liegt die Schilddrüse. Das geht am besten, wenn Sie den Kopf ein wenig in den Nacken legen, so dass der Hals gestreckt ist. Während der Untersuchung wird der Arzt Sie auffordern, mindestens einmal zu schlucken. Dabei "rutscht" die Schilddrüse dann unter den tastenden Fingerkuppen hindurch und ist so gut für den Arzt zu beurteilen. Der Arzt kann damit feststellen, ob die Schilddrüse vergrößert ist oder ob vielleicht knotenförmige Veränderungen vorliegen.

Übrigens kann der Arzt sogar noch mehr herausfinden: So deutet ein "Schwirren" in der Drüse auf eine Überfunktion hin, Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl auf eine Entzündung. Bei einer Schilddrüse, die sich nicht mit den Fingern verschieben lässt, besteht der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung, auch wenn dies höchst selten vorkommt.

Nicht alle Veränderungen können ganz sicher getastet werden, denn Knoten oder Vergrößerungen können mitunter auch "nach innen" wachsen. Die Tastuntersuchung bietet jedoch einen ersten wichtigen Anhaltspunkt, genauen Aufschluss bei einer Verdachtsdiagnose bringt die Ultraschalluntersuchung.


Knoten-Kropf und dann?

Wenn Ihr Arzt bei Ihnen tatsächlich einen oder mehrere Knoten in der Schilddrüse entdeckt hat, sind Sie zunächst beunruhigt, insbesondere wenn Sie bei dem Wort "Knoten" zuerst an bösartige Veränderungen denken. Und vielleicht ist Ihnen außerdem die weitere Vorgehensweise bei der Diagnostik ebenfalls unklar.

Auch wenn es Ihnen schwer fällt, sollten Sie sich klar machen: Es ist in jedem Fall besser, dass die Veränderung erkannt wurde! Nur so kann sie der Arzt langfristig beobachten und zur richtigen Zeit behandeln. Und machen Sie sich dann so ruhig wie möglich die folgenden drei Punkte bewusst:

- Schilddrüsenknoten sind zum allergrößten Teil gutartig. Schilddrüsenkrebs gehört generell zu den seltenen Krebsarten und tritt bei einer Million Einwohner nur 20 bis 30 Mal pro Jahr auf.

- Bei heißen Knoten besteht kein Grund zur "Krebsangst". Allerdings lösen heiße Knoten langfristig in aller Regel eine Überfunktion aus und müssen deshalb behandelt werden.

- Kalte Knoten sind "stille" Knoten und machen meist erst dann Beschwerden, wenn sie zu groß werden. Allerdings besteht bei ihnen zu lediglich etwa drei bis fünf Prozent die Möglichkeit, dass sie sich bösartig verändern. Sie müssen deshalb besonders sorgfältig untersucht werden.


Häufige Fragen und Antworten

Zu welchem Zeitpunkt sollten Schilddrüsen-Hormone eingenommen werden? Und wie?

Die Schilddrüsenhormone sollten regelmäßig mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück mit Flüssigkeit eingenommen werden. Durch die Einnahme auf "nüchternen Magen" wird die höchste Aufnahme in den Blutkreislauf gesichert.

Die Einnahme der Tablette vergessen! Was nun?

Sollten Sie einmal zu wenig eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben, holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern verbleiben Sie im festgelegten Rhythmus.

Wie lange dauert es, bis die richtige Hormondosis gefunden ist?

Bei der Therapie mit Schilddrüsenhormonen brauchen sowohl der Arzt als auch der Patient Geduld. Man muss sich langsam an die richtige Dosierung herantasten, um dem Körper Zeit zu geben, sich an die Hormongabe zu gewöhnen. Dies kann bei hormonempfindlichen Patienten bis zu mehreren Wochen dauern.

Müssen Schilddrüsenhormone ein Leben lang eingenommen werden?

Dies ist abhängig von der Erkrankung der Schilddrüse. Für die Behandlung des gutartigen Kropfes mit normaler Schilddrüsenfunktion ist ein Behandlungszeitraum von 6 Monaten bis zu 2 Jahren notwendig. Bei Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenoperation wegen eines bösartigen Tumors der Schilddrüse meist zeitlebens, bei einem gutartigen Kropf und zur Verhütung eines erneuten Kropfwachstums einige Monate oder Jahre bis zeitlebens.

Besteht ein Zusammenhang zwischen einer Depression und der Schilddrüse?

Es kann durchaus ein Zusammenhang zwischen der Schilddrüse und schlechter Stimmungslage bestehen, da die Schilddrüsenhormone u. a. die Stoffwechselvorgänge des Gehirns steuern. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen kann es daher auch zu depressiven Verstimmungen kommen. In schweren Fällen kann sogar eine starke Depression die Folge sein. Diese Erkrankung kann unter Umständen durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen verbessert werden. Jedoch sollte gleichzeitig der Hausarzt oder Psychotherapeut weitere mögliche Ursachen für die Depression abklären.

Hat die Schilddrüse einen Einfluss auf erhöhte Cholesterinwerte?

Schilddrüsenhormone haben Einfluss auf alle Stoffwechselprozesse, auch auf Cholesterin. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist der Cholesterinabbau verzögert und es kommt zum Anstieg von Gesamtcholesterin und dem ungünstigen LDL-Cholesterin. Dieses bedeutet einen zusätzlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Gefäßverkalkungen und hohem Blutdruck. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion tritt in der Regel das Umgekehrte ein, nämlich eine Senkung von Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin.

Kann man trotz einer Schilddrüsenerkrankung jodhaltige Haushaltsreiniger benutzen?

Je nach Erkrankung sollte auf jodhaltige Desinfektionsmittel oder Salben besser verzichtet werden. Solche Mittel können große Mengen Jod enthalten, das über die Haut gut aufgenommen wird und so in die Schilddrüse gelangt. Diese übermäßige Zufuhr von Jod kann bestimmte Schilddrüsenerkrankungen, wie autonome Adenome ("heiße Knoten"), die Autoimmunerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis, negativ beeinflussen.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schilddrüse und Körpergewicht?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone, die für wichtige Stoffwechselfunktionen im Körper zuständig sind. Fehlen diese Hormone, läuft der Stoffwechsel verlangsamt ab und man kann an Gewicht zunehmen. Durch die Behandlung wird die fehlende Hormonmenge ersetzt und es kommt wieder zum Gewichtsverlust. Es wird aber nur das Gewicht abgebaut, das durch die Unterfunktion bedingt ist. Oft braucht es dazu eine längere Zeit. Wenn die Schilddrüse gut eingestellt ist und weiterhin Gewichtsprobleme bestehen, sind andere Ursachen verantwortlich.

Sollte man bei einer Überfunktion Jodsalz oder Seefisch meiden?

Zuviel Jod kann die Überfunktion der Schilddrüse zusätzlich ankurbeln, daher wird oft die Empfehlung zur jodarmen Ernährung gegeben. Über Jodsalz und Seefisch in den üblichen Verzehrsmengen wird nicht zuviel Jod aufgenommen. Eine kritische Dosis kann aber beispielsweise durch den übermäßigen Verzehr von Algen- oder Seetangprodukten, der Einnahme von Jodtabletten sowie durch jodhaltige Desinfektions- oder Röntgen-Kontrastmittel erreicht werden.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website um diese laufend für Sie zu verbessern. Mehr erfahren